Wasseralfingen

Pfarrkirche St. Stephanus

von Eckard Scheiderer

Die in den Jahren 1881 bis 1883 im neuromanischen Stil und in der klassischen Form einer dreischiffigen, monumental wirkenden Basilika errichtete Pfarrkirche ist das bauliche Wahrzeichen der Kirchengemeinde Sankt Stephanus. Im Jahr 2008 kann das 125. Weihejubiläum des mit seinem 56 Meter hohen Turm weithin sichtbaren Gotteshauses gefeiert werden.

Nach ihrer Weihe wurde die Kirche zunächst Zug um Zug im Jugend- und Nazarenerstil ausgestattet. Ihr heutiges Aussehen im Innern erhielt sie während zweier großer Renovierungs- und Umgestaltungsphasen. Die erste war in direkter Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils in den Jahren 1962 bis 1966. Dabei sind die Liturgiereform des Konzils und die daraus abgeleiteten Anforderungen an die Gestaltung eines Kirchenraums in Sankt Stephanus so durchgreifend, schnell und kompromisslos umgesetzt worden, wie man es in keinem anderen Kirchenbau im weiten Umkreis findet. Maßgeblich haben sich dabei drei damals noch relativ junge einheimische Künstler nachhaltig eingebracht: Der 1925 in Wasseralfingen geborene Sieger Köder, sein in Aalen aufgewachsener und ein Jahr jüngerer Akademiefreund Rudolf Haegele sowie der 1939 in Wasseralfingen geborene Helmut Schuster, Schüler Köders während dessen Zeit als Kunsterzieher in Aalen.

Eine zweite größere Umgestaltung erfuhr die Stephanuskirche 1995/1996 nach den Plänen der Stuttgarter Architekten/Lichtplaner Kreuz + Kreuz. Hauptziele waren dabei eine Neugestaltung des Chorraums, eine teilweise neue Anordnung beziehungsweise Ergänzung der künstlerischen Ausstattung, die Betonung des Kirchenschiffs als sogenannte Wegkirche sowie ein neues Beleuchtungskonzept. Dabei sollte das Innere noch heller werden als es ohnedies schon war. Alle neuen Ausstattungsstücke wurden nach den Vorgaben der Architekten aus dem für Wasseralfingen charakteristischen Gusseisen gefertigt, kombiniert mit matt gebürstetem Messing. Als theologischer Rat- und Ideengeber war Sieger Köder ebenso tätig wie er es als Künstler seit vielen Jahren für seine Heimatgemeinde ist. Und so beherbergt die Stephanuskirche heute die mit bedeutendsten und bekanntesten Arbeiten, die Sieger Köder in den zurückliegenden Jahrzehnten geschaffen hat.

Wasseralfinger Advents- und Weihnachtskrippe

Eine Sehenswürdigkeit während der Advents- und Weihnachtszeit ist die von Sieger Köder und vielen begabten Künstlerhänden unserer Gemeindemitglieder gestaltete Wasseralfinger Advents- und Weihnachtskrippe.

Sie sind gerne eingeladen, in besagter Zeit die Krippe in Wasseralfingen anzusehen. Es gibt Vieles zu Entdecken! Denn die Kunst liegt im Detail.

Kirchenführung St. Stephanus

In der Heimatgemeinde von Sieger Köder können Sie in der St. Stephanus Kirche eine Vielzahl von sakralen Kunstwerken bestaunen.
Führungen zum Gesamteindruck oder im Speziellen zum Sakramentsaltar, Frauenaltar oder dem Kreuzweg können bei unseren Kirchenführer/innen gebucht werden. Bauliche Daten und Kirchengeschichtliches treten in dieser Führung zugunsten der Betrachtung der Kunstwerke in den Hintergrund.

Führungdetails:

 
Kontakt (Anmeldung):Pfarrbüro St. Stephanus, Wasseralfingen
Adresse:

Katholische Kirchengemeinde St. Stephanus,
Wasseralfingen Stefansplatz 7
73433 Aalen-Wasseralfingen

Treffpunkt:An der Sieger Köder Büste zwischen Kirche und Pfarrhaus
Preis:30,00  €/h
Dauer:nach Absprache
Öffnungszeiten der Kirche:Sommer und Winter 08:00 - 18:00 Uhr

Weitere Informationen zum Künstlerpfarrer Sieger Köder finden Sie über diese Links:
Sieger Köder Zentrum in Rosenberg (https://www.gemeinde-rosenberg.de/de/kultur-freizeit/kunst/sieger-koeder-zentrum)
Sieger Köder Kunst in Wasseralfingen (https://wasseralfingen.aalen.de/sieger-koeder-und-die-kunst-am-stefansplatz.33388.htm)
Sieger Köder in Ellwangen (https://www.sieger-koeder-museum.de)

Kapelle St. Stephanus ("Altes Kirchle")

Die "St. Stephanuskapelle" - im Volksmund liebevoll das "Alte Kirchle" genannt - ist die ursprüngliche Wasseralfinger Kirche.

Im Jahr 1353 wurde die erste Kapelle von Ulrich II von Ahelfingen gestiftet. Um das Jahr 1530 wurde die Kapelle erweitert. Dazu zählt ein spätgotischer Flügelaltar des Ulmer Malers und Bildschnitzerwerkstätten-Inhabers, Martin Schaffner, ausgestattet. 1832 folgte eine weitere Erweiterung.

Kurze Zeit später wurde die Kaplanei Wasseralfingen aus dem Pfarrverband Hofen ausgelöst. Von da an wurde St. Stephanus eigenständige Pfarrei.