Hofen

Pfarrkirche St. Georg

Die Hofener Pfarrkirche ist dem Heiligen Georg und dem heiligen Laurentius geweiht.

Der heutigen Pfarrkirche gingen drei Vorbauten voraus. Im 12. Jahrhundert der Erste, im 13./14. Jahrhundert der Zweite. 1328 wurde die Kirche dem Kloster Ellwangen einverleibt. Während des 15. Jahrhunderts entstand der Dritte Bau im gotischen Stil mit einem viereckigen Wehrturm. Der heutige Turm – seine Wehrhaftigkeit ist deutlich an den starken Mauern und den weit oben angebrachten Scharten zu erkennen – hat eine Höhe von 33 Metern.

Die St. Georgskirche in der heutigen Bauform und Gestaltung wurde in den Jahren 1762-1775 unter Anton Ignaz von Fugger, dem letzten Fürstprobst von Ellwangen, erbaut. Die Kirche galt jahrzehntelang als kirchlicher Mittelpunkt des ehemals ahelfingischen Gebiets rund um Hofen. Feststellbar an den umgebenden Ortsnamen Wasseralfingen, Oberalfingen und Niederalfingen. In allen drei Orten befinden sich Schlösser und Burgen der Herren Ahelfingen.

Von dieser Zeit zeugen noch die vielen, in die Wände und in den Fußboden eingelassenen Grabplatten. Die kirchlichen Anfänge liegen aber länger zurück, denn der befestigte Kirchhof und die gotische Ottilienkapelle weisen in ihrem Gesamtbild auf eine mittelalterliche Entstehungszeit hin. Dies wurde bewiesen, da 1976 bei einer Renovierung die Fundamente von Vorgängerkirchen zutage traten.

Die Fundamente werden in das 11. und 13. Jahrhundert datiert. Aus dieser Zeit stammt auch der Turm. Bei einer Dachstuhlerneuerung des Turmes 1926 wurde folgende Inschrift entdeckt:

"Anno Domini 1571, am dritten Ostertag hat das Wetter den Turm und die Kirche zerschlagen."

Dem Datum nach müsste es die zweite Vorgängerkirche gewesen sein.

Bei einer Renovierung durfte als bedeutsame Maßnahme die Freilegung von Fresken und Ornamenten angesehen werden, die unter dem Putz verborgen waren. Sie wurden bei früheren Restaurationen überstrichen. Es traten auch an den Wölbungen des Schiffes acht große Medaillons zutage. Vier symbolisieren Tod, Gericht, Himmel, Hölle und werden von vier anderen Medaillons umrahmt, die Ornamente als gestalterischen Inhalt haben.

Durch die Freilegung der Deckenfresken haben die schon bislang vorhandenen, nun aufgefrischten Deckenmalereien, welche wahrscheinlich von einem Ellwanger Hofmaler stammen, an Betonung gewonnen. Weitere entdeckte und wiederhergestellte Elemente sind die entlang der Nord- und Südseite der Kirche zum Vorschein gekommenen Apostelkreuze.

Der alte Natursteinboden wurde belassen, Türen und Portale überarbeitet, und eine Lautsprecheranlage eingebaut. Die Beichtstühle erhielten einen barocken Stil.

Zu den ganz besonders schönen Stücken der Hofener Pfarrkirche zählt der barocke Hochaltar mit der Abbildung des Heiligen Georgs und dem zentral eingearbeiteten Tabernakel.

Im 2. Weltkrieg blieben die Hofener Glocken nicht verschont. Drei der vier Glocken wurden eingeschmolzen. Jedoch konnten bereits 1950 am 1. Adventssonntag neuen Glocken durch Pater Maurus Ladenburger eingeweiht werden.

Die letzte Renovierung des Kircheninnenraumes fand im Sommer 2000 statt.

Im Zeitraum von 2010-2014 wurde die Kirche im Außenbereich (Kirchenschiff, Chorbau, Turm und Grünanlagen) instandgesetzt, erneuert und neugestaltet.

Die Geschichte der St. Georgskirche zusammengefasst

1487:

Bau des Wehrturms der Kirche.

1571:

Erneuerung des Wehrturms.

1762:

Wurde das Langhaus unter Anton Ignaz von Fugger erneuert, dem vorletzten Fürstpropst von Ellwangen. Die gesamte Kirche wurde im barocken Stil ausgestattet. Diese Erneuerung dauerte bis 1775. Jahrzehntelang war die Hofener Kirche kirchlicher Mittelpunkt und Mutterkirche des ehemals ahelfingischen Gebietes, zu dem auch Wasseralfingen bis 1834 gehörte.

1869:

Erneuerung der Pfarrkirche.

1960:

An der Nord-, Süd- und Westseite des Turms wurden auch Uhren angebracht. Seither hatte nur die Ostseite zum Dorf hin eine Uhr.

1977:

Wiedereinweihung der St. Georgskirche nach gründlicher Renovierung (1975-1977).

1987:

Am 11.04.1987 wurde die neue Orgel (Gebaut durch Firma Heißler in Bad Mergentheim) von Domkapitular Monsignore Bour geweiht. Das Instrument besitzt 21 Register, 1100 Pfeifen und 3 Hauptwerke.

2000:

Nach viermonatiger Renovierungszeit war am 29.10.2000 Wiedereinweihung unserer Pfarrkirche.

2014:

Abschluss der vierjährigen, in zwei Bauabschnitten durchgeführten Dach- und Außenrenovierung (Kirchenschiff und Turm), Mauer neu verputzt/gestrichen, Mauerdach ausgebessert

Glocken

Die alten Glocken wurden 1887 von der Firma Heinrich Kurtz in Stuttgart gegossen. Während des 2. Weltkrieges wurden die drei großen Glocken eingeschmolzen. Nur die Georg's-Glocke blieb im Glockenstuhl der Kirche.

Die neuen Glocken wurden im Jahre 1950 von der Firma Grüninger & Söhne in Neu-Ulm gegossen. Die Glockenweihe war am 1. Adventssonntag 02.12.1950 durch Pater Maurus Ladenburger aus Beuron. Diese Glocken bekamen dieselben Namen wie die Alten.
Die Stimmung der Glocken lautet: E; G; A; H;
Wenn sie nacheinander angeschlagen werden, ergibt sich die Choralmelodie:
"Per omnia Saecula".

Namen der Glocken

1.)

Marienglocke:

Gestiftet von Max Ladenburger ( geb. 1901; gest. 1963 ). Sie ist 1200Kg schwer. Inschrift: "Sanct Maria von Schönenberg bin ich geweiht, zum Dank für Hilf in schwerer Kriegszeit."

2.)

Heiliger Josef:

Diese Glocke ist 900 kg schwer. Inschrift: "Heiliger Josef, du Vorbild aller Arbeiter, bitte für uns!"

3.)

Heilige Ottilia:

Sie ist 700kg schwer. Inschrift: "Heilige Ottilia, sei auf unserer Pilgerreise Führerin zum Licht empor!"

4.)

St. Georg:

350kg schwer. Inschrift: "Sanct Georg, ora pro nobis". Die Sankt Georgs Glocke wurde während des Krieges nicht eingeschmolzen. Sie ist als Einzige von den 4 Glocken übriggeblieben ist.

Kapelle St. Ottilia

Die Ottilienkapelle wurde im spätgotischen Stil gebaut. Über dem Eingang der Kapelle steht die Jahreszahl 1462.

Einige Fundamente der Ottilienkapelle von Vorgängerkirchen reichen bis ins 11. und 13. Jahrhundert zurück.

Ölbergkapelle

Die Ölbergkapelle vor dem Haupteingangsportal stellt die bekannte Szene des betenden Jesus am Ölberg. Im Hintergrund die schlafenden/ruhenden Jünger, sowie als Hintergrundbild die herannahenden Schergen.